Wer etwas Wertvolles hat, der freut sich daran und wenn man sich nicht mehr dran freut, kann man besagten Gegenstand verkaufen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Zum Beispiel für den Klassiker: Briefmarken? Wann sollte man verkaufen und wann nicht?
Der Mensch als Sammler
Viele Menschen sammeln irgendwas. Materielles wie Briefmarken und nicht-materielles wie Eindrücke oder Erfahrung. Aber wir lieben es als Menschen und es befriedigt ein tiefes instinktives Bedürfnis. Und so kann sich das eine oder andere ansammeln. Der Mensch als Sammler ist schon immer aktiv gewesen und es tut uns gut, und einige sammeln auch so viel von Wert an, dass man damit gut Geld machen kann. Oder sie erben es einfach und möchten es in guten und verdienteren Händen wissen. Durch Kauf und Verkauf kann der eine Sammler einem anderen Sammler vielleicht einen Lebenswunsch erfüllen.
Der Wert von Briefmarken
Briefmarken sind mal mehr oder weniger was wert, aber sie gehören zu den bekanntesten, beliebtesten und berühmtesten Sammelobjekten überhaupt. Und das liegt an ihrer leichten Haltbarkeit, kleinen Größe und dass es sie schon lange gab und daher sehr viele seltene und einzigartige Stücke gibt.
Wie gut sind die eigenen Marken im Zustand? Gibt es seltene Stücke? Besonders gefragte Stücke? Rücken Jahrestage näher, die mit einer gewissen Marke verbunden sind? In jedem Fall ist es gut, die eigene Sammlung für einen möglichen Verkauf immer geschützt und gut aufzubewahren, damit keine Feuchtigkeit ran kommt, denn Feuchtigkeit ist neben Licht der Tod für jede Briefmarkensammlung.
Den Markt beobachten
Will man seine Marken verkaufen, sollte man sie nicht einfach so auf den Markt werfen oder in einem Antiquariat verscherbeln, denn man sollte sich schon – kennt man sich damit nicht schon aus – über den Wert informieren, über die Dinge, die man da eigentlich hat, denn nur, wer Ahnung hat, kann nicht über den Tisch gezogen werden. Leider kann man nicht immer von einem Käufer erwarten, dass er einen ehrlichen Preis nennt und fair kauft. Also muss man sich selbst informieren und Marktbewegungen sehen und wissen, wie viel Geld eine Briefmarke bringen kann. Hier muss man sich vielleicht etwas einlesen, doch Internet hilft.
Einschätzung geben lassen
Briefmarken sind bekannte und beliebte Sammelobjekte, wie schon gesagt. Das bedeutet auch, dass es relativ leicht zu findende Experten gibt, die sehen und einschätzen können, was man denn da überhaupt hat, wenn man die Marken geerbt haben sollte. Solch eine Einschätzung ist natürlich immer mit Vorsicht zu genießen und man sollte auch mehrere Expertisen einholen, doch man bekommt mit der Zeit einen guten Überblick über den Wert seiner Sammlung und wie viel man wohl erwarten könnte.
Briefmarkenmessen
Eine weitere Informationsquelle für Wert und Zeitpunkt des Verkaufes kann eine Briefmarkenmesse sein. Hier trifft man die Profis der Profis und Freunde der Briefmarken und wenn man hier eine Frage hat, dann kann man sie hier stellen und sich mit anderen Sammelwütigen austauschen und vielleicht zu einem fairen Preis eine Marke verkaufen oder selbst erstehen. Hier sollte an sich umsehen und alles auf sich wirken lassen. Wenn man damit vorher nicht konfrontiert war, da man damit einfach nichts zu schaffen hatte, was das Interesse angeht, kann es wie eine eigene Welt wirken, doch als Informationsquelle ist es fast nicht zu schlagen.
Eine Briefmarkenauktion
Will man ernsthaft verkaufen, kann man sich eine Briefmarkenauktion anschauen und daran teilnehmen und seine Marken verkaufen lassen. Weiß man, dass man das eine oder andere seltene und gute Stück hat, dann ist man hier etwas losgelöster von den Preisen und Gesetzen des Marktes, denn tritt ein Sammler gegen einen anderen an, schaukelt sich der Preis weiter und weiter nach oben, denn hier kann niemand heimlich ein Schnäppchen machen, weil zu viele Augen drüber schauen und davon wissen und ebenfalls diese Marke haben wollen. Angebot und Nachfrage ist hier der entscheidende Faktor und besonders gut für jeden Verkäufer. Manchmal erreicht man sogar einen wesentlich höheren Preis als gedacht und als der Markt es hergegeben hätte. Viele Sammler wollen diese eine Marke haben und wenn die sich gegen seitig überbieten wollen, dann sollten sie es tun, denn das ist noch immer besser, als über den Tisch gezogen zu werden, weil man selbst nicht in der Materie bewandert ist.
Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht
Viele verzocken sich an der Börse oder beim Glücksspiel oder auch beim Verkauf von Gold und anderen Dingen gerade deshalb, weil sie denken, es gäbe den einen und idealen Zeitpunkt. Vermutlich ist das auch tief bei uns Menschen angelegt, doch von dieser Illusion sollte man sich verabschieden. Es gibt niemals den einen und perfekten Zeitpunkt. Große Unglücke können Aktion in den Keller rauschen lassen, Gold schlagartig wertvoller machen oder etwas total wertlos werden lassen. Das alles geht innerhalb eines Wimpernschlags. Und so ist es auch mit den Briefmarken, obwohl Briefmarken eine recht beständige Wertanlage sind. Hier kann und sollte man einfach auf einen „vernünftigen Preis“ hoffen und das heißt nicht umsonst so. Sicher kann an für das eine oder andere Stück wirklich einen schönen und tollen Preis erlangen, aber eben nicht immer und damit sollte man zurechtkommen. Einfach mal zufrieden sein mit dem, was man bekommt. Nur über den sprichwörtlichen Tisch ziehen lassen sollte man sich nicht. Mit etwas Information und Expertenmeinung kann man hier aber auf die sichere Seite kommen und in etwa abschätzen, was man bekommen sollte. Aber auf einen idealen Zeitpunkt zu warten, der kommt niemals, denn der Kurs wird immer schwanken, mal wird eine Marke mehr und weniger wert sein, aber den perfekten und höchsten Preis wird man nie erwischen.
Fazit
Briefmarken sind eine tolle Sache, die man sammeln kann, weil es nicht viel Platz braucht, sie pflegeleicht sind und man sie auch gut und bequem verkaufen kann. Will man seine Marken verkaufen, dann sollte man den Zustand prüfen, welche Marken man hat und wie der Markt gestellt ist. Hier sollte man sich informieren, wenn man von den Marken keine Ahnung hat und hat man Ahnung, sollte man sich daran gewöhnen, nur sehr selten den idealen und gewünschten Preis erzielen wird, aber noch immer einen sehr anständigen.