Eine Ausbildung zum Schweißer bringt viele Vorteile mit. Schweißen muss auch gelernt sein und daher ist es auch ein gefragter Beruf. Wenn Sie bereits einen fixen Arbeitsplatz haben, können Sie mit der zusätzlichen Ausbildung nicht nur Ihre Position festigen, sondern erhöhen gleichzeitig Ihre Aufstiegschancen im Unternehmen. Eine Tatsache ist aber nicht zu widerlegen: Fachkräfte in der Stahlbranche, wie ein Schweißer, sind nicht nur gefragt, sondern werden auch bestens bezahlt.
Die Kosten für eine solche Ausbildung sind jedoch auch beträchtlich, darum gilt es, die Chancen und den Nutzen genau abzuwägen. In manchen Fällen zahlt auch das Arbeitsamt die Kosten oder Ihr Arbeitgeber investiert in die Ausbildung der Mitarbeiter.
Um beruflich als Schweißer agieren zu können, ist eine solche Ausbildung unabdingbar, vor allem, um auch sicher arbeiten zu können. Moderne Werkstoffe mit hohen Verarbeitungsanforderungen, sowie sich ständig weiterentwickelnde Techniken und verändernde Qualitätsstandards fordern dem Schweißer nämlich alle seine Fähigkeiten und höchste Kompetenz ab.
Ein Schweißerschein zeigt, dass sein Besitzer im Umgang mit modernen Schweißtechniken geübt, unterschiedliche Schweißverfahren an verschiedenen Werkstoffen gelernt hat und sich allen möglichen Gefahren bewusst ist. Zudem hat der Inhaber auch die Kompetenz, Schweißnähte in hoher Qualität auszuführen.
Eine Alternative zum manuellen Schweißen stellt das Roboterschweißen dar. Dabei handelt es sich um eine sichere und zuverlässige Art des Schweißens für jede Art von Fläche. Da der Schweißvorgang schneller erledigt wird, kommt es natürlich auch zu Zeit- und Kostenersparnissen. Ein solches Verfahren wird beispielsweise von der Firma Kovinc aus Slowenien angeboten. Erfahren Sie mehr über das Roboterschweißen: https://www.kovinc.de/schweissen/roboterschweissen
Der Schweißerschein und alles, was Sie über diesen wissen müssen
Da es nicht nur eine Art des Schweißens gibt, sind auch viele verschiedene Schweißerscheine bekannt. Welchen Schweißerschein Sie benötigen, hängt also von der Art des Schweißverfahrens und der Branche, in der Sie arbeiten ab.
Grundsätzlich sind die Schweißscheine für den KFZ-Bereich, den Nutzfahrzeugbau, den Maschinenbau oder für den Stahlbau am populärsten bzw. am gefragtesten. Jedes Berufsfeld präferiert mitunter ein anderes Verfahren, weshalb für die einzelnen Berufsbilder entsprechende Kurse und Prüfungen angeboten werden.
Folgende Schweißverfahren werden heute angewendet:
- Autogen- bzw. Gasschmelzschweißen
- Lichtbogenhand- bzw. E-Handschweißen
- Wolfram-Inertgasschweißen
- Metall-Inertgasschweißen
- Metall-Aktivgasschweißen
- Plasmaschweißen
- Unterpulverschweißen
Für jedes dieser Verfahren werden eigene Ausbildungen angeboten. Die Grundlage zur Ausführung solcher Arbeiten bildet aber in jedem Fall der Schweißschein, welcher aus einer Grundausbildung samt Prüfung beim TÜV besteht. Ein fixer Bestandsteil der Schweißerprüfung sind auch verschiedene Prüfungsstücke, anhand welchen festgestellt wird, ob die Schweißarbeiten korrekt ausgeführt wurden.
Neben dem Schweißprozess hängt ein erfolgreicher Abschluss der Schweißerprüfung auch von weiteren Faktoren ab. Darunter Merkmale, welche die Handfertigkeit des Schweißers veranschaulichen, wie die Produktform, die Nahtart, die Schweißzusatzgruppe, die Art des Schweißzusatzes, die Abmessungen des Prüfstücks, die Schweißpositionen und die Schweißnahteinzelheiten. Normalerweise wird das fertige Schweißstück mit Ultraschall untersucht, um die Qualität der Schweißnähte begutachten zu können. Die Materialien oder die Formen, welche zur Prüfung kommen, hängen dabei aber immer von der Art des Schweißscheins ab.
Nach erfolgreicher Prüfung wird der Schweißerschein (auch Schweißerpass genannt) ausgestellt. Alle zusätzlich absolvierten Prüfungen oder Weiterbildungen werden ebenfalls in diesem vermerkt.
Der Schweißerschein gilt aber nicht auf Lebenszeit. Er muss alle zwei Jahre verlängert werden, damit er seine Gültigkeit behält. Bei jeder Verlängerung muss auch wieder eine Prüfung absolviert werden. Zudem muss diese Gültigkeit des Scheins alle 6 Monate bestätigt werden. Mit der Wiederholung der Prüfung alle zwei Jahre soll sichergestellt werden, dass sich diese Fähigkeiten des Schweißers nach wie vor auf dem notwendigen Niveau befinden und bei Bedarf wieder aufgefrischt werden. Eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer ist jedoch nur dann möglich, wenn der Prüfstelle entsprechende Prüfberichte über die Qualität der Fertigungen vorliegen, welche vom Schweißer hergestellt wurden.
Neben der Grundausbildung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten wie zum Schweißwerkmeister, Schweißtechniker, Schweißgüteprüfer oder zum Schweißkonstrukteur. Wenn Sie ein technisches Studium absolviert haben, können Sie sich auch zum Schweißingenieur weiterbilden. Aber auch mit einem herkömmlichen Schweißerschein können Sie bereits in dem zugelassenen Bereich tätig werden.
Wo kann ein Schweißerschein erworben werden?
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, diesen zu absolvieren: Entweder im Rahmen einer Berufsausbildung oder über private Anbieter wie Schweißerwerkstätten und Volkshochschulen. Auch Schweißtechnik-Hersteller bieten eigene Schweißkurse mit dem vorhandenen Equipment an.
Die Kosten für einen Schweißerschein
Grundsätzlich gilt es jedoch zu beachten, dass die Preise je nach Art des Schweißerscheins stark variieren. Da die Ausbildungsdauer auch stark von dem handwerklichen Geschick und eventuellen Vorkenntnissen abhängig ist.
Ein Kurs zum geprüften Schweißer für Geländer im Stahlgewerbe kostet meist um die 1400 Euro. Dazu kommen noch zusätzliche Kosten von 200 bis 300 Euro für die Prüfung.
Ein Schweißerschein für Gesellen im KFZ-Bereich kostet in der Regel ungefähr 200 bis 400 Euro. Zum Schweißen von großen Pipelines sind jedoch viel weitreichender Kenntnisse und tiefergreifende Ausbildungen nötig und aus diesem Grund kann ein solcher Schein schon mal mehrere Tausend Euro kosten.
Zu jeder Ausbildung kommen meist noch unterschiedliche Qualifikationen oder Weiterbildungen. Ein Qualifikationsnachweis für Schweißtechnik im Nutzfahrzeugbau kostet beispielsweise nochmals um die 600 Euro.
Die DVS-IIW zertifizierten Kurse zum Schweißfachmann kosten ohne Prüfungsgebühren für alle vier Teile insgesamt 3180 Euro, sind aber aufgrund der Zertifizierung auf jeden Fall empfehlenswert. Die einzelnen Schweißausbildungen sind im DVS-System in 4 bis 6 Stufen aufgeteilt, welche alle erfolgreich absolviert werden müssen. Die Gesamtkosten für diese Art von zertifizierter Ausbildung setzen sich somit aus 480 Euro für Teil 0, 350 Euro für Teil 1, 850 Euro für Teil 2 und 1500 Euro für Teil 3 zusammen. Ein solcher Kurs unterliegt den Vorgaben der IIW/EWF Richtline 1111 und entspricht den internationalen Vorgaben und Normen. Somit ist dieser auch außerhalb Deutschlands gültig.
Schweißerschein ohne Ausbildung
Ein Schweißerschein kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne formale Ausbildung erworben werden. In der Regel ist es möglich, durch die Teilnahme an einem speziellen Schweißerkurs oder -lehrgang die erforderlichen praktischen und theoretischen Kenntnisse zu erlernen, die für die Prüfung zum Schweißerschein notwendig sind. Viele Bildungseinrichtungen und Schweißerschulen bieten Kurse an, die auf die Schweißprüfungen vorbereiten, ohne dass eine vorherige Berufsausbildung im Metallbereich erforderlich ist. Dennoch wird in der Praxis oft eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Werkstoffen und Werkzeugen vorausgesetzt, um den Kurs erfolgreich zu absolvieren. Der erfolgreiche Abschluss der Schweißprüfung berechtigt zum Führen des Schweißerscheins, der oft in der Industrie oder im Handwerk als Nachweis der Schweißkompetenz verlangt wird.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für einen Schweißerschein?
Neben dem Geschick und eventuellen Vorkenntnissen sind die Kosten für einen Schweißerschein von vielen weiteren Faktoren abhängig. Zunächst ist der Bereich, für den der Schweißerschein gemacht werden soll, entscheidend. Ebenfalls hat der Ort, an dem die Ausbildung gemacht wird, einen Einfluss auf die Kosten.
Neben den Kosten kann auch die Dauer der Kurse stark variieren. Der Grundkurs kann in Ausnahmefällen in nur wenigen Wochen abgeschlossen werden. Die Ausbildung kann aber auch bis zu 9 Monate dauern.
Finanzielle Unterstützungen
Sollten Sie die Ausbildung nicht selbst finanzieren können, oder wollen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten für eine staatliche Finanzierung. Diese ist für Erwerbstätige beispielsweise über den Bildungsgutschein möglich. Arbeitslose können die Agentur für Arbeit bezüglich einer Kostenübernahme ansprechen, wenn Sie bereits Vorkenntnisse in der Stahlbranche haben. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern auch finanzielle Unterstützung an, da die Weiterbildung auch Vorteile für das Unternehmen hat.