Geld zurückholen: Diese versteckten Ansprüche bringen mehr Geld aufs Konto

Konto Geld sparen

Unzählige Verbraucher lassen jedes Jahr Hunderte Euro liegen, weil sie ihre finanziellen Ansprüche nicht kennen. Viele Unternehmen kassieren unzulässige Gebühren, erstatten zu wenig oder zahlen Rückforderungen nur auf Nachfrage aus. Dabei existieren zahlreiche rechtliche Regelungen, die Verbraucher schützen und ihnen Geld zurückbringen. Allein bei Reiseverspätungen bleiben jedes Jahr Millionenbeträge ungenutzt. Dieser Artikel zeigt, welche versteckten Rückerstattungen existieren und wie sie unkompliziert beantragt werden können. 

Rückforderungen aus alten Verträgen nutzen

Viele Verbraucher zahlen über Jahre hinweg zu hohe Gebühren für Dienstleistungen, die sie gar nicht nutzen. Versicherungen, Banken oder Energieversorger erheben oft versteckte Kosten, die gar nicht zulässig sind. Ein regelmäßiger Vertragscheck kann helfen, unnötige Ausgaben zu identifizieren und Rückzahlungen einzufordern. Besonders bei alten Kreditverträgen gibt es oft hohe Rückforderungen.

Zuviel gezahlte Gebühren zurückholen

Kreditbearbeitungsgebühren sind ein Beispiel für unzulässige Kosten, die viele Banken lange erhoben haben. Der Bundesgerichtshof hat bereits vor Jahren entschieden, dass solche Gebühren zurückgefordert werden können. Wer einen alten Kreditvertrag hat, sollte prüfen, ob unrechtmäßige Kosten enthalten sind. Auch Versicherungen verlangen oft überhöhte Beiträge oder setzen falsche Beitragserhöhungen um. Ein Widerspruch kann dazu führen, dass zu viel gezahltes Geld erstattet wird.

Auch beim Reisen gibt es versteckte Ansprüche. Wer aufgrund einer Flugverspätung einen erheblichen Zeitverlust erlitten hat, kann unter bestimmten Bedingungen eine Flugentschädigung nach Verspätung beantragen. Je nach Dauer der Verspätung und Distanz des Fluges sind Entschädigungen zwischen 250 und 600 Euro möglich.

Steuererstattungen nicht verschenken

Jedes Jahr verschenken Arbeitnehmer durch nicht eingereichte Steuererklärungen hohe Beträge. Durchschnittlich erhalten Steuerzahler in Deutschland rund 1.051 Euro als Rückerstattung vom Finanzamt. Viele denken, dass eine Steuererklärung kompliziert ist, doch oft reichen wenige Angaben aus, um Geld zurückzuholen. Besonders Pendler profitieren von steuerlichen Rückerstattungen.

Fahrtkosten und Werbungskosten geltend machen

Berufspendler können die Entfernungspauschale nutzen, um Fahrtkosten von der Steuer abzusetzen. Pro Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz sind 30 Cent erstattungsfähig. Wer täglich 20 Kilometer pendelt, kann so bereits über 1.300 Euro im Jahr steuerlich geltend machen. Auch Arbeitsmittel wie Laptop, Büromöbel oder Fachliteratur lassen sich absetzen. Diese Beträge können sich schnell summieren.

Siehe auch  Haushaltsbudget meistern: Einfache Wege, im Alltag mehr Geld zu sparen.

Mieter können ebenfalls profitieren. Wer Handwerker beauftragt oder haushaltsnahe Dienstleistungen nutzt, kann bis zu 20 Prozent der Lohnkosten direkt von der Steuerschuld abziehen. Dazu gehören Renovierungsarbeiten, Gartenpflege oder Haushaltshilfen. Das Finanzamt erstattet bis zu 1.200 Euro pro Jahr für solche Kosten.

Geld aus überteuerten Abos und Verträgen retten

Abo-Fallen und teure Verträge kosten viele Haushalte unnötig Geld. Streaming-Dienste, Fitnessstudios oder Zeitschriftenabos werden oft nach Ablauf der Mindestlaufzeit nicht gekündigt und laufen teuer weiter. Ein Vertragscheck lohnt sich.

Seit Dezember 2021 gilt das neue Gesetz für faire Verbraucherverträge. Unternehmen dürfen keine langen Kündigungsfristen mehr setzen. Verträge, die sich automatisch verlängern, müssen monatlich kündbar sein. Verbraucher haben nun bessere Möglichkeiten, überteuerte Abos loszuwerden. Ein Blick ins Kleingedruckte zeigt, ob eine sofortige Kündigung möglich ist.

Auch Handyverträge sind oft teurer als nötig. Viele Mobilfunkanbieter gewähren neuen Kunden bessere Konditionen als Bestandskunden. Ein Tarifwechsel kann oft hohe Beträge einsparen. Wer sich regelmäßig um bessere Konditionen bemüht, vermeidet unnötige Kosten.

Bankgebühren und überhöhte Kontoführungsentgelte zurückfordern

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Banken Gebührenerhöhungen nicht ohne Zustimmung der Kunden durchsetzen dürfen. Wer also plötzlich mehr für sein Girokonto zahlt, kann das Geld zurückfordern. Rückerstattungen sind oft bis zu drei Jahre rückwirkend möglich.

Auch bei Kreditkarten gibt es versteckte Kosten. Viele Kartenanbieter verlangen hohe Auslandseinsatzgebühren oder versteckte Zusatzkosten für Bargeldabhebungen. Wer regelmäßig im Ausland unterwegs ist, sollte auf eine Karte ohne Fremdwährungsgebühren umsteigen. Ein Vergleich der Konditionen spart langfristig hohe Beträge.

Über Chris 500 Artikel
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